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Die „Untere Erft“ in Swisttal-Heimerzheim Verkauf und Abriss oder Heimatmuseum?

Untere_Erft_KölnerStraße_Lager und Gaststätte Gerhard Wirtz_um 1916.

Wie in vielen mittelgroßen Gemeinden, fehlt es in der Gemeinde Swisttal an einer zentralen musealen Einrichtung. Die Idee, eine Dauerausstellung in Form eines Museums mit heimatgeschichtlichen Exponaten einzurichten, ist von dem Kerngedanken geleitet, materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen dieser Region zum Zwecke des Studiums, der Bildung und des Erlebens zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen, auszustellen und damit für künftige Generationen zu erhalten.
Als Standort des Heimatmuseums unter dem Arbeitstitel „Swisttal-Museum“ bietet sich das historische Gebäude der ehemaligen Landwarengenossenschaft „Untere Erft“ an, die sich
selbst schon historisch und museal darstellt.

Für den Grundstock der musealen Sammlung des Swisttal-Museums ist bereits beachtliches Material vorhanden, welches derzeit dezentral gelagert wird.
Dies könnten die ersten Säulen einer Dauerausstellung sein:
> Im Gebäude „Untere Erft“ sind als Grundausstattung mit entsprechender Dokumentation vorhanden: Getreide-Aufbereitungsanlagen, Getreidefördereinrichtungen,Getreidetrocknungsanlagen, alte Getreidespeicher
> Teile oder die komplette „Sammlung Lindner“ aus Buschhoven
> Historische Gerätschaften aus dem Fundus des Arbeitskreis Heimat Heimerzheim
> Ausgewählte Objekte der „Sammlung aus dem Müll“ von Matthias Krupp
> Privatarchiv oder dessen Teile von Rudolf Bölkow
> Andere museale Objekte aus Swisttaler Orten, Sammlungen aus Privathaushalten

Im Zuge der Kommunalen Gebietsreform 1969 erfolgte der Zusammenschluss der damals eigenständigen Gemeinden Buschhoven, Essig, Heimerzheim, Ludendorf, Miel, Morenhoven, Odendorf, Ollheim und Straßfeld zur Flächengemeinde Swisttal mit insgesamt rund 18.700 Bürgerinnen und Bürgern. Es sollte die Pflicht aller politisch Verantwortlichen sein, besondere Anstrengungen zu unternehmen, das kulturelle Erbe unserer Gemeinde, unsere Wurzeln und Überlieferungen zu bewahren, bevor diese unwiederbringlich in Vergessenheit geraten oder verloren gehen. Darüber hinaus ist es heute, in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft, wichtiger denn je, der Nachwelt anhand von Originalexponaten zu vermitteln, wie unsere Vorfahren der letzten zwei bis drei Generationen in unserer ländlich-bäuerlich geprägten Region gelebt haben. Museen haben eine große Zukunft. Sie sind für junge und ältere Menschen gleichermaßen interessant und haben eine wichtige, identitätsstiftende und integrative Funktion zu erfüllen.
Dies ist der integrative Ansatz zur Einrichtung eines Museums in Swisttal.

Das materielle Erbe der ländlichen Bevölkerung ist im Wert ebenso hoch anzusiedeln, wie das der Swisttaler Herrenhäuser, Burgen und Schlösser, die seit geraumer Zeit von Förderprogrammen der öffentlichen Hand profitieren.

Das Gebäude der „Unteren Erft“ befindet sich am Schulstandort Heimerzheim. Mit seiner anschließenden öffentlichen Grünanlage und Ruhezone bietet es sich für ein Swisttal-Museum in hervorragender Weise an.

Im Gebäude „Untere Erft“ könnte man (mietfrei) zusätzlich die Heimerzheimer Zweigstelle des gemeindlichen Bürgerbüros unterbringen.

Eine Gemeinde, die ihre Vergangenheit nicht pflegt, handelt in der Gegenwart gedankenlos.

Georg Schmidberger, Mitglied der BfS aus Heimerzheim

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