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BfS stellt Anträge zur Rettung der bedrohten Swisttaler Friedhofshallen

Wenn man die Abrisspläne der Gemeinde beleuchtet, stellt sich die zwangsläufige Frage: Muss in Swisttal mehr gestorben werden, damit ein Fortbestand der vorhandenen Friedhofshallen zu gewährleisten ist. In der Tat eine zynische Sichtweise, jedoch kann das nur die logische Folgerung der bekanntgewordenen Gemeindepläne sein.

Unabhängig von einem seit längerem feststellbaren Wandel in der Bestattungskultur hin zu immer mehr Urnenbestattungen, besteht in den Ortschaften mit Leichenhallen nach wie vor der Wunsch der Bevölkerung, diese Hallen als letzte würdige Verabschiedungsorte sowohl für konventionelle Beerdigungen als auch für Urnenbestattungen zu erhalten. Teilweise stehen die Friedhofshallen wie in Miel unter Denkmalschutz und sind fester Bestandteil des Erscheinungsbildes der Ortsfriedhöfe. Neben den ethischen und kulturellen Aspekten , die für die Swisttaler Menschen von Bedeutung sind , erscheint die wirtschaftliche Sichtweise der Gemeinde mit der Gegenüberstellung von Nutzungszahlen und Kostenfaktoren wie ein bewusste Missachtung des Bürgerwillens.

Nach einem Beschluss des Haupt-, Finanz-und Beschwerdeausschusses im Juni 2012 sollen die noch bestehenden Friedhofshallen wegen zu niedrigem Auslastungsgrad fast vollständig abgerissen werden. In Odendorf wurde die Leichenhalle bereits beseitigt und damit viele Odendorfer eines Identifikationssymbols beraubt. 2014 sollen die Hallen in Morenhoven, 2017 in Miel, 2018 in Buschhoven und 2020 in Ollheim ebenfalls abgerissen werden. Lediglich die Friedhofshallen in Heimerzheim und Ludendorf sollen vor der Abrissbirne bewahrt bleiben.

Nach der Haushaltssatzung der Gemeinde beträgt die jährliche Verlustzuweisung aller Hallen 12.000 EUR. Diesem Kostenfaktor steht aber eine jährliche Einsparung von 50.000 EUR nach Übernahme der Friedhofspflege durch die Gemeinde gegenüber. Selbstverständlich steht die BfS für eine ortsbezogene Einzelbeurteilung der Hallensituation. Nach vorliegenden Informationen wird in den Ortsteilen individuell nach Lösungen gesucht, die es den Orten erlauben sollen, eigenverantwortlich über Sponsoren oder Vereine die Friedhofshallen zu führen, d.h. die Gemeinde ist in der Pflicht, bei dieser Suche nach neuen und zusätzlichen wirtschaftlichen Trägern für die Hallen aktiv mitzuwirken.

Vor diesem Hintergrund hat die BfS den Antrag an den Bürgermeister und den zuständigen Ausschuss gestellt, die Abrissaufträge grundsätzlich auszusetzen und verstärkt an ortsbezogenen Lösungen mitzuwirken, was letztlich bedeutet, dass die Gemeinde sich weiter ihrer Verantwortung für die Wahrung der Swisttaler Bestattungskultur stellen muss. Konkret hat die BfS für Miel den einleitenden Antrag zur dauerhaften Erhaltung der Friedhofshalle gestellt.

2014-08-10 09.27.50

Aufgrund baulicher Gegebenheiten im Eingangsbereich ist eine Aufbahrung in der Kirche St. Georg unmöglich. Der Friedhof befindet sich Außerorts, so dass die Erhaltung der Halle unabdingbar ist. Bei dem robusten Bau aus den siebziger Jahren ist die Dachfläche vor kurzem saniert worden. Die Halle ist heute in einem guten Unterhaltungszustand. Weitere Sanierungsmaßnahmen sind mittelfristig nicht zu erwarten. Grundsätzlich ist die Nutzung von Teilen des Innenraums und der Außenwände mit Urnenstellwänden denkbar. Damit ist die Mieler Friedhofshalle für den Wandel in der Bestattungskultur hervorragend aufgestellt.

Pressemitteilung der Fraktion der BfS

 

2 Kommentare

  1. Norbert Phiesel sagt:

    Naja, ein paar Macken hat die Halle ja schon, an der große Glasfront hat der Rost schon seine Spuren hinterlassen! Dem könnte aber jetzt noch entgegen gewirkt werden wenn die Glashalteprofile erneuert und die kleinen Roststellen behandelt werden! Ansonsten ist sie allerdings wirklich gut in Schuss!

  2. Wilma Langes sagt:

    Meine Anmerkung zu diesem Artikel. Die Halle in Heimerzheim hat als einzige in Swisttal einen Kühl- und Sezierraum und muss verständlicherweise aus diesem Grunde erhalten bleiben. Durch den Unterhalt dieser Halle ergibt sich m.E. der hohe Unterhalts-
    beitrag von 12.000 €. Aber was geschieht mit den dennoch eingesparten
    ungefähr 38.000 € ?? Man sollte einen Teil davon doch in die Friedhofspflege investieren die sehr zu wünschen übrig läßt.

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